Innerer Antrieb zum Fernlernen
Wenn du ohne festen Stundenplan, Klassenzimmer oder Dozent:innen vor Ort lernst, brauchst du vor allem eines: die Fähigkeit, dich selbst in Bewegung zu setzen – und dran zu bleiben. Ob du neben dem Job lernst, in Elternzeit bist oder dich auf einen Abschluss vorbereitest: Hier erfährst du, warum Selbstmotivation im Fernlernen so entscheidend ist – und wie du sie dauerhaft stärkst.
Wenn der Antrieb fehlt: Selbstmotivation im Fernlernen

Viele Lernende erleben im Laufe ihres Studiums oder Fernkurses Phasen der Unsicherheit oder Antriebslosigkeit. Die Gründe dafür sind vielfältig: Vielleicht fühlt sich der gewählte Studienweg nicht mehr richtig an, die Inhalte wirken fremd oder wenig greifbar. Manche schieben Aufgaben immer weiter auf, andere verlieren die Verbindung zum Lernstoff – oder sogar zu sich selbst. Der Alltag rückt in den Vordergrund, der Lernplan bleibt liegen, und mit der Zeit stellen sich Zweifel ein: War diese Entscheidung die richtige?
Typische Anzeichen für Motivationsprobleme
-
Du empfindest dein Studium als Belastung statt als Chance
-
Du siehst keinen persönlichen Bezug zu den Inhalten
-
Du kannst dich nicht zum Lernen aufraffen – auch nicht zu Aufgaben, die früher leicht fielen
-
Du hast das Gefühl, auf der Stelle zu treten oder dich im Kreis zu drehen
-
Du vermeidest Gespräche über dein Studium, weil dich das Thema unter Druck setzt
-
Du ziehst dich zurück und verlierst den Kontakt zu anderen Lernenden
-
Du zweifelst an deinen Fähigkeiten oder hast Angst zu scheitern
Warum Motivation schwinden kann
-
Es ist völlig normal, dass sich Motivation im Laufe eines Studiums verändert. Tiefphasen gehören dazu – manchmal sogar mehrfach. Häufige Ursachen sind:
-
Überforderung oder Unterforderung
-
Unklare oder widersprüchliche Ziele
-
Zweifel an der Studienwahl
-
Vergleich mit anderen („Die kommen viel besser klar als ich“)
-
Mangelnde Erfolgserlebnisse
-
Belastungen im persönlichen Umfeld
-
Fehlende Lernmethodik oder Zeitmanagement
-
Das Gefühl, mit den Anforderungen allein zu sein
-
Manche Menschen neigen dazu, Rückschläge als persönliche Schwäche zu deuten. Wer Erfolge dem Zufall zuschreibt, aber Misserfolge sich selbst, gerät leicht in einen Negativstrudel.
Tipp:
Neuerscheinung: Thesis-Sonderband zu Herausforderungen und Chancen des Fernstudiums
Im neuen Fachbuch „Fernstudium heute. Interprofessionelle Perspektiven“ präsentieren Absolventinnen der APOLLON Hochschule ihre Untersuchungen und praxisorientierten Lösungsansätze zu den Herausforderungen und Chancen, die das Fernstudium bereithält.

Was du tun kannst
Selbstmotivation lässt sich nicht erzwingen – aber sie lässt sich gezielt stärken. Dabei helfen folgende Schritte:
-
Mach dir deine Ziele bewusst
Was willst du erreichen – beruflich, persönlich, innerlich? Was soll sich durch dein Studium verändern? -
Hinterfrage deine Erwartungen
-
Sind deine Ansprüche an dich realistisch? Oder setzt du dich unter Druck, „perfekt“ funktionieren zu müssen?
-
Strukturiere deinen Alltag
Feste Lernzeiten, realistische Wochenziele und kleine Belohnungen helfen, in Bewegung zu bleiben. -
Sprich mit anderen
Austausch mit Gleichgesinnten – online oder offline – entlastet, motiviert und bringt oft neue Perspektiven. -
Akzeptiere Durststrecken
Motivation ist keine Dauerflamme. Es ist okay, auch mal durchzuhalten, obwohl es gerade schwerfällt. -
Finde heraus, wie du tickst
Bist du eher erfolgsmotiviert (→ brauchst Herausforderungen) oder meidest du Misserfolg (→ brauchst Sicherheit)? Das beeinflusst, wie du an Aufgaben herangehst. -
Lerne Frustration auszuhalten
Nicht jede Aufgabe macht Spaß. Aber auch fordernde Phasen gehören zum Lernprozess. Entscheidend ist, dass du dranbleibst – Schritt für Schritt.
Dein Leben,
dein Studium
Fernlernen ist eine der flexibelsten Möglichkeiten, sich weiterzubilden – unabhängig davon, ob man beruflich neu durchstarten, sich spezialisieren oder einfach nur persönlich weiterentwickeln möchte. Anders als beim klassischen Präsenzunterricht findet das Lernen hier zeitlich und örtlich ungebunden statt. Die Inhalte werden über Lernplattformen, digitale Skripte, Videos oder auch per Post zur Verfügung gestellt. Viele Anbieter setzen dabei auf eine Kombination aus Online-Zugängen und gedruckten Materialien, sodass jede:r in seinem oder ihrem eigenen Rhythmus lernen kann.
Im Mittelpunkt des Fernlernens steht die Selbstorganisation. Es gibt keinen festen Stundenplan, keine verpflichtende Anwesenheit in einem Klassenraum und meist auch keine tägliche Taktung. Stattdessen lernen Teilnehmende dort, wo es für sie passt – zu Hause, in der Bahn, in der Bibliothek oder am Feierabend im eigenen Tempo.
Fernlernen eignet sich für alle, die einen hohen Anspruch an Flexibilität haben: Berufstätige, Eltern, Menschen mit wechselnden Arbeitszeiten oder auch alle, die nebenbei einen Abschluss nachholen oder sich gezielt weiterbilden möchten. Die Inhalte sind dabei vielfältig – von klassischen Schulabschlüssen über kaufmännische, technische oder kreative Kurse bis hin zu umfassenden Vorbereitungskursen für IHK-Prüfungen oder Heilpraktikerzulassungen.
Obwohl das Lernen auf Distanz stattfindet, bedeutet das nicht, dass man alleine ist. Die meisten Fernschulen bieten persönliche Ansprechpartner:innen, Tutor:innen und Online-Communities an. Austausch, Unterstützung und Feedback sind fester Bestandteil vieler Kurse – nur eben digital.